FÜHRUNGEN DURCH KIRCHE UND EHEMALIGEN SCHLOSSBEREICH
Barockkirche der besonderen Art
und ehemalige markgräfliche Sommerresidenz erleben
Unter dieser Überschrift laden wir Sie zu einer Führung nach Unterschwaningen ein. Dazu möchten wir Ihnen einiges Wissenswertes über die Geschichte des Dorfes und seiner Kirchen darstellen.
In Unterschwaningen stand schon im 7. oder 8. Jahrhundert eine erste aus Holz gebaute Kapelle. Diese Kapelle wurde in den späteren Jahrhunderten durch verschiedene Steinkirchen ersetzt. Die letzte dieser Steinkirchen dürfte ab 1735 abgebrochen worden sein.
Machen wir aber einen Zeitsprung ins 18. Jahrhundert, denn diese Ära war die Blütezeit des Ortes und diese begann im Jahre 1712. Aus Freude über die Geburt eines Erbprinzen schenkt Markgraf Wilhelm Friedrich seiner Gemahlin Markgräfin Christiane Charlotte, einer württembergischen Herzogstochter, das Besitztum Unterschwaningen auf Lebenszeit. Diese kunstsinnige und baufreudige, aber auch sehr selbstbewusste Frau erklärt Schwaningen – wie es damals hieß – zu ihrem Sommersitz und lässt ab 1713 zunächst ein fünfflügeliges Marstallgebäude errichten. Das gegenüber liegende Schloss wird einer gründlichen Renovierung unterzogen und die dazu gehörenden Wirtschaftsgebäude werden zur Sommerresidenz umgebaut. Um sich richtig wohlfühlen zu können wird ein künstlicher Kanal und ein Hofgarten angelegt. Das Schicksal geht aber auch an einem Fürstenpaar nicht vorüber. Im Jahre 1723 verstirbt Markgraf Wilhelm Friedrich und Christiane Charlotte erkrankt und der Tod ereilt sie an Weihnachten 1729.
In der Zwischenzeit wird Sohn Carl Wilhelm Friedrich mit der preußischen Prinzessin Friederike Louise, einer Schwester von Friedrich dem Großen, verheiratet. Die Ehe dieses Fürstenpaares verläuft überaus unglücklich. Die beiden jungen Leute sind charakterlich überaus unterschiedlich. Auch die Geburt eines ersten Sohnes im Jahre 1733 bringt keine Veränderungen am Ansbacher Fürstenhof. Die Meinungsverschiedenheiten gehen weiter, denn der nunmehrige Landesherr Markgraf Carl Wilhelm Friedrich lässt seinen Neigungen freien Lauf und geht 1734 eine Liebschaft, die fast 30 Jahre dauert und dieser Verbindung entspringen vier Kinder. Zum totalern Zerwürfnis kommt es im Jahre 1737 als der erstgeborene Sohn stirbt. Ab dieser Zeit sieht sich Markgräfin Friederike Louise immer mehr nach Unterschwaningen zurück und dürfte ab 1743 ihren ständigen Wohnsitz in Unterschwaningen genommen haben und hier verstirbt sie auch im Jahre 1784.
Es stellt sich die Frage, was macht eine preußische Königstochter auf dem abgelegenen Landsitz?
Zunächst ist zu berichten, dass diese Frau von allen Geschehnissen am Ansbacher Hof ausgeschlossen wird. Ihr bleiben also nur musische Tätigkeiten. Sie lässt die begonnenen Bauarbeiten an den beiden Schlössern fortsetzten.
Im Jahre 1735 hat sie bereits den Bau einer neuen Kirche befohlen und ihren Architekten Leopold Retti mit der Planfertigung beauftragt. Die Kirche wird von 1738 bis 1743 erbaut. Darüber hinaus lässt sie in den Jahren 1752 – 1754 ein neues Pfarrhaus im Barockstil erbauen.
Nach Gründung des Königreiches Bayern im Jahre 1806 werden die Schlossgebäude zum größtenteils abgebrochen. Die noch verbliebenen Bauten vermitteln aber heute noch den Glanz einer längst vergangenen Zeit.
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, wir hoffen Sie neugierig gemacht zu haben. Unser Gästeführer wird Ihnen bei einer Führung die „Barocke Kirche der besonderen Art und einstige markgräfliche Sommerresidenz“ mit ihren Besonderheiten vorstellen.
Termine siehe „Aktuelles“
Treffpunkt: Jeweils um 14.00 Uhr – Rathaus/Friederike-Louise-Saal
Für Gruppen ab fünf Personen oder Einzelpersonen sind Führungen nach Rücksprache ganzjährig möglich.
Dauer: Gesamte Führungen etwa 90 Minuten. Kirchenführung ohne Schlossbereich etwa 30 Minuten.
Weitere Infos:
Unter Kontakt oder bei Walter Oberhäußer, Telefon: 09836/434.